Gulbenkian hat geschrieben: ↑02.12.2018 14:04
Um 1 MJ CNG zu erzeugen werden ~2,5MJ elektrischer Energie benötigt (Faktor 2,5). Wenn man dazu noch den höheren Energieverbauch von Gasern im Vergleich zu Elektrofahrezeugen (locker Faktor 2) ansetzt, brauche ich 5x so viel Energie um eine Auto mit Windgas anzutreiben, statt mit dem erzeugten Strom.
Selbst die Pilotanlage hier kommt auf einen Wirkungsgrad klar über 50% und da geht noch deutlich was nach oben. Die Wasserstoffherstellung ist da nicht wirklich besser (wird ja in dieser Anlage als erster Schritt auch getan).
Und natürlich ist es immer effizienter den Strom sofort zu verbrauchen. Das ist auch klar zu bevorzugen. Nur haben wir in D bei den EE´s einen klaren Sommer/Winter Unterschied, genauso wie beim Gasverbrauch. Strom zu speichern über Wochen und Monate aber ist praktisch nicht möglich in relevanten Mengen, da helfen auch (ausgediente) Autoakkus null weiter. Und da kommt synthetisches Methan ins Spiel. Für mich ist es die einzige praktikable Möglichkeit Energie in großen Mengen zu speichern, um über den Winter zu kommen. Klar wäre Wasserstoff auch eine Möglichkeit, aber Wasserstoff ist einfach viel schwerer handhabbar und bietet sonst keine echten Vorteile.
Gastra hat geschrieben: ↑02.12.2018 15:22
Es ist viel sinnvoller, billiger und energiesparender das vorhandene CO2 im Biogas zu Methan umzusetzten als mit riesigem Aufwand CO2 aus der Luft zu hohlen. Letzters benötigt wegen des sehr niedrigen Partialdrucks zwangsläufig ne Menge Energie. Die Metahniesierung des CO2 im Biogas spart nebenbei noch die Kosten für die CO2 Abscheidung welche für eine Netzeinspeisung nötig ist. Daher ist dies unbedingt zu bevorzugen.
Das hast du aber falsch verstanden. Bei dieser Anlage wird nicht das im Biogas vorhandene CO2 genutzt (im Vergleich eine Kleinmenge), sondern das Biogas wird verbrannt und das entstandene CO2 wird genutzt.
Und richtig, der Strom ist manchmal billig, also im Hülle und Fülle vorhanden. Aber diese Anlage hier braucht aktuell eine zweite Anlage im Hintergrund, die gleichzeitig Kohlenwasserstoffe verbrennt, um CO2 zum Umwandeln zur Verfügung zu haben. Sprich auch wenn der Strom billig ist, dann muss eine Anlage laufen, die Kohlenwasserstoffe verbrennt und Strom erzeugt und genau das ist ja kontraproduktiv. Daher muss man entweder das CO2 aus einer solchen Anlage speichern oder aus der Luft bei Bedarf holen. Dass das einmal mehr Energie kostet ... keine Frage.
Energiewende funktioniert schon, ist aber arschteuer.